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 Betreff des Beitrags: Pflegetipps
BeitragVerfasst: 11. Januar 2008, 21:59 
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Pferde
Tipps, wie Sie Ihr Pferd vor Insekten schützen können
von Christine Lange
Das Unangenehme an Insekten sind ihre Mundwerkzeuge, mit denen sie kauen, sauben, stechen oder lecken. Meist schwillt die betroffene Stelle nur ein wenig an, juckt und schmerzt etwas, aber im allgemeinen klingen die Symptome bald wieder ab. Gefährlich wird's wenn ein Insekt einen Krankheitserreger überträgt. Bienen, Wespen, Hornissen und Hummeln geben auch Gift ab. Die Stichstelle rötet sich, schwillt schmerzhaft an, oft bildet sich eine Quaddel. Selten, aber nicht unwahrscheinlich ist es, dass sich ein Insekt in die Maulhöhle verirrt und hier zusticht. Dann können Rachen- oder Kehlkopfschleimhaut so stark anschwellen, dass die Atmung lebensbedrohlich behindert und auch beim Pferd ein Luftröhrenschnitt notwendig wird.

Tipp 1: Halten Sie den Pferdestall pieksauber: Fenster und Türen öffnen, regelmäßig die Stallgasse, Boxen- und Stalldecken abfegen, Fenster putzen und Fliegenkot entfernen. Tränken und Tröge täglich säubern und Kotballen mindestens zwei Mal täglich aus der Einstreu heraus sammeln. Fliegennetze aus Gaze oder feinem Drahtgeflecht an Fenstern und Fliegenschutzvorhänge aus Plastikstreifen an Stalltüren montieren. Dann haben es Stallfliegen und die als Krankheitsüberträger gefürchteten Stechmücken schwer, einzudringen! Wollen Sie Ihrem Pferd etwas Gutes tun: Ziehen Sie ihm eine leichte Sommerdecke aus kühlender Baumwolle über. Die enge Maschenknüpfung hält die Insekten von der sensiblen Haut fern. Wichtig ist eine Verschlussmöglichkeit an der Pferdebrust und unterhalb des Schweifes, denn hier schleichen sich die unerwünschten Plagegeister besonders gern ein!

Tipp 2: Reiben Sie Ihr Pferd im Stall, vor dem Weidegang und vorm Ausritt mit einem „Repellent“ ein. Diese Insekten vertreibenden Mittel irritieren durch ihren Duft die sich annähernden Insekten, so dass sie das Pferd als „Blutquelle“ nicht mehr wahrnehmen können. Die meisten darin enthaltenden ätherischen Öle wirken zudem antibakteriell ähnlich wie ein „Deo“, so dass Hautausscheidungen und Schweiß weniger Zersetzungsprodukte aufweisen, die Insekten anlocken könnten. Repellents gibt es flüssig aus der Sprühflasche, als Gel oder Roller auch für empfindliche Bereiche um Augen, Nüstern, Euter und Schlauch. Hochwertige Präparate enthalten noch ein Langzeit-Polymer mit wirkungsverlängerndem und schweißabweisendem Effekt. So erhöht sich die Wirkungsdauer auf zirka sechs Stunden und das Mittel hält auch am schwitzenden Pferd. Durch einen besonderen „Coatingeffekt“ haften solche Produkte gut im Fell, ohne dass das einzelne Haar durch zu viele fettende streckende Öle verklebt wird. Die Hautverträglichkeit hochwertiger Repellents ist ausgezeichnet. Gute Mittel sind völlig unschädlich, oft sogar wundverträglich, nicht allergisierend und auch für empfindliche Pferde geeignet!

Tipp 3: Bei Weidehaltung arrangieren Sie, dass die Pferde im Juli und August auf höher gelegenen, windumspielten Koppeln grasen. Mobile Weidehütten oder -zelte sorgen für Schattenplätze. Meiden Sie Weiden am Waldrand wegen der dort vorhandenen Feuchtstellen. Hier fühlen sich die plumpen Bremsen wohl, deren Weibchen bei schwül-warmer Witterung empfindlich stechen und Blut saugen. Bremsenfallen aus dem Fachhandel für Landwirtschaftsbedarf aufstellen! Auch Weidegang zusammen mit Rindern oder neben Rinderweiden ist nicht ideal, denn Rinder ziehen die quälenden Stechfliegen an! Als Blutsauger bilden sie Zwischenwirte für parasitäre Würmer und übertragen Krankheitserreger.

Tipp 4: Ziehen Sie Ihrem Pferd mindestens ein Fransenstirnband, besser noch eine Fliegenmaske an. Auf die Attacken der Fliegenschwärme reagieren Pferde mit Unruhe, die sich durch Kopfschlagen, häufiges heftiges Sich-Kratzen, nach dem Bauch Schlagen oder spontanes Wälzen äußert. Fliegen, die sich im Augenbereich niederlassen und dort Kot und/oder Eier ablegen, können Augenerkrankungen wie Bindehautentzündungen auslösen.

Tipp 5: Bei Fliegenmasken achten Sie auf das Vorhandensein von „Ohrenhütchen“. Sie helfen, der Grasmilbenräude vorzubeugen, die bevorzugt das Pferdeohr befällt. Milben gehören zu den Spinnentieren und treten auch in mikroskopisch kleinen Formen auf. Einige Arten graben Gänge in die Haut von Mensch oder Tier, saugen Blut und verursachen so Krätze oder Räude mit Juckreiz (Ihr Pferd schüttelt häufig den Kopf!) sowie Haarausfall und Hautausschläge. Bei Befall ist tierärztliche Behandlung in Form von Waschungen und Ohrspülungen notwendig, um die Parasiten in den in die Haut gegrabenen Gängen zu erreichen.

Tipp 6: Falls Ihr Pferd zu Sommerekzem neigt, bringen Sie es nachts in den Stall oder ermöglichen ihm, selbst zwischen Stall oder Großpaddock und Weide zu wählen. Internationale Studien wiesen eine zweimalige Spitze des Auftretens von Kriebelmücken nach: in der Abenddämmerung, über Nacht und wieder morgens. Der Stich dieser 3 - 6 mm großen Zweiflügler, die in riesigen Schwärmen fliegen, gilt ebenso wie der der Gnitzen als Mitauslöser des Sommerekzems, einer Eiweißallergie, unter der nicht nur zahlreiche Islandpferde, sondern auch andere Rassen leiden. In windstillen baumreichen Gegenden ist ihr Aufkommen deutlich höher als in Küstennähe und am Meer. Ekzempferde brauchen unbedingt eine Ekzemerdecke, die ihren Körper ganz umhüllt! Diese Decken gibt es heutzutage für alle Rassen und in allen Größen.

Tipp 7: Meiden Sie auf Ausritten den Waldrand, feuchte Waldgebiete und Auenlandschaften. Im Wald plagen Pferd und Reiter Bremsen und Stechmücken, in Auen vor allem diverse Schnakenarten. Reiten Sie nicht quer durch Buschwerk. Hier lauern Zecken, die zu den Milben gehören. Am Pferd tritt vor allem der Holzbock auf, der Grashalme und niedriges Gebüsch erklettert und sich von vorbeikommenden Tieren oder Menschen abstreifen lässt, um Blut zu saugen. Holzböcke übertragen gefürchtete Erkrankungen wie Zeckenenzephalitis, Zeckenborreliosen und Piroplasmosen. Suchen Sie Ihr Pferd täglich nach Zecken ab und drehen Sie jedes gefundene Tier sofort mit einer Pinzette sorgsam heraus!

Tipp 8: Stellen Sie nicht zu viele Pferde zusammen auf eine kleine Weide oder einen Paddock. Mit der Zahl der Pferde wächst die Gefahr des Befalls durch Läuse. Diesen flügellosen Blutsaugern sind auch die flachen Haaarlinge sehr ähnlich. Der Befall ist überaus ansteckend und erfolgt von Tier zu Tier, wobei langes Haar die Übertragung fördert. Entfernen Sie täglich den Mist von Koppel oder Paddock, scheren Sie Ihr Pferd notfalls und waschen es mit einer vom Tierarzt verschriebenen Lösung ab.

Tipp 9: Probieren Sie aus, ob Ihrem Pferd eine Zufütterung mit Knoblauch und/oder Knoblauch-Kräuter-Kombinationen in Form eines Ergänzungsfutters hilft. Er soll eine die Insekten vertreibende Ausdünstung um den Pferdekörper fördern. Heilkräuter sollenb die allgemeine Abwehr des Pferdes kräftigen und Stoffwechselstörungen ausgelichen. Algenmikronate werden für Exzempferde empfohlen, da sie den Organismus entgiften und so die Allergiebereitschaft senken. Die Zufütterung muss allerdings früh genug beginnen und während der gesamten Weidesaison andauern.


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 11. Januar 2008, 21:59 


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 Betreff des Beitrags: Re: Pflegetipps
BeitragVerfasst: 29. Januar 2008, 16:05 
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Registriert: 29. Januar 2008, 15:53
Beiträge: 27
Zu Tipp 9: Wenn man Zusatzfutter füttert einfach eine Prise Knoblauch rüber geben.

Es gibt auch gut wirkende Insektensprays, dazu muss das Pferd aber an Zerstäuber gewöhnt sein.

_________________
Bild Viele Grüße von Sophie Bild


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